Mit Freuden und nach Gottes Gebot  ( Bibelarbeit, Predigt, Andacht )

"Ich freute mich über die, die mir sagten: Lasst uns zum Hause des HERRN ziehen!" (Psalm 122,1) Wir hören einen Beter, der unterwegs ist zum Tempel, um dort Gottesdienst zu feiern. Seit jeher gehört zum Glauben an Gott das Zusammenkommen, die Gemeinschaft im Namen des Herrn, die im Gottesdienst in besonderer Weise sichtbar wird.

Psalm 122 nennt zwei wichtige Motive: die Freude und das Gebot. Der Beter freut sich auf die Gemeinschaft mit denen, die gemeinsam beten, auf Gott hören, Gott loben. ihre Mitte in der Beziehung zu Gott haben. Zum Gottesdienst gehen ist so nicht nur Pflicht und Gewohnheit; es hat mit dem Herzen zu tun. Es soll uns eine Freude sein können, mit anderen zusammen zu sein, die Gegenwart Gottes zu feiern.

Neben der Freude nennt der Beter das Gebot. Sie kommen zusammen, "wie es geboten ist dem Volk Israel". Wenn es nur nach der eigenen Stimmung geht, kann es leicht geschehen, dass wir die Verbindung zur Gemeinschaft im Gottesdienst verlieren. Jeder kennt Phasen, in denen die Freude daran klein wird. Da ist es wichtig, das Gebot zu befolgen und die gute Gewohnheit zu kennen, damit die Verbindung zum Gottesdienst und zur Gemeinde erhalten bleibt.

Wir leben in einer Zeit und einer Gesellschaft, in der die Bedeutung der Gottesdienste in den Hintergrund gerät. Die Arbeitswelt spielt dabei eine starke Rolle, ebenso die Gestaltung der Wochenenden, sicherlich auch der Rückzug des Glaubens auf die persönliche Ebene. Faktoren, die auch an uns nicht vorbeigehen. Umso dringlicher ist es, den Wert unserer Gottesdienste neu in den Blick zu bekommen.

Das Gebot ist kein kaltes Gesetz, sondern Gottes An-Gebot, ihn zu loben und zu preisen, eine Befreiung zur Freude und zum Dank. Die Gemeinde versammelt sich, um zum Ausdruck zu bringen: Herr, gut dass du da bist! Und die Freude des Beters ist auch die Freude über Menschen, die andere ansprechen und zum Gottesdienst einladen. Auch wir können beitragen zur Freude an den Gottesdiensten und zur Befreiung zur Freude und zum Dank. Indem wir spürbar und sichtbar machen: Wir gehören zusammen, wir gehen zusammen. Kommst du mit?

Hermann Teunis, Ihrhove

Psalmen besingen die Schönheit Jerusalems. "Frieden herrsche in deinen Mauern, Glück in deinen Palästen!" (Ps. 122,7). Jerusalem ist erbaut als eine Stadt, "in der man zusammenkommen soll" (V. 3). Eine Hoffnung, die bis heute unerfüllt ist. Vielleicht mehr als jede andere Stadt hat die "Stadt des Friedens" Krieg und Leid, Hass und Blutvergießen erlebt. Siebzehnmal wurde sie zerstört und noch häufiger belagert und erobert. Jerusalem ist eine Stadt zwischen Symbol und Wirklichkeit und hält bis heute die Welt in Atem.

Blickt man vom Ölberg auf Jerusalem, ist an der Ostmauer des Tempelplatzes das "Goldene Tor" zu sehen. In der jüdischen Tradition heißt es "Tor der Barmherzigkeit", durch das der Überlieferung zufolge der Messias einziehen wird. Die christliche Tradition verbindet es mit dem Einzug Jesu nach Jerusalem. Das biblische Bauwerk ist nicht mehr zu sehen; der heutige Bau stammt aus byzantinischer Zeit um das Jahr 444. Nach der arabischen Eroberung wurde das Tor zugemauert, von den Kreuzfahrern wieder geöffnet und danach bis auf den heutigen Tag wieder verschlossen

Entnommen von der altkath. Kirche: http://www.altreformiert.de/2001/gb010506.html#Andacht